Diese Worte und Redewendungen haben wir im Januar und Februar oft gehört - dazu strahlende und neugierige Gesichter von Kindern, Projektpartner*innen oder auch Fremden auf der Straße. Auf unserer Reise durch den Süden Tansanias haben wir eine Willkommenskultur und Herzlichkeit erlebt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Im Rahmen unserer Arbeit in der Fachstelle Weltfreiwilligendienst waren wir, Maria Zepke und Marie Huwe, Anfang des Jahres drei Wochen in Tansania unterwegs, um die Freiwilligen und Projektpartner*innen vor Ort zu besuchen, Einsatzstellen kennenzulernen und ein einwöchiges Zwischenseminar durchzuführen. Für alle Interessierten folgt hier ein kurzer Reisebericht, mit Bildern und einem Video:
In winterlicher Kälte starteten wir unsere Reise von Würzburg nach Dar Es Salaam. Nachdem wir bei Temperaturen von über 30 Grad in der Millionenstadt angekommen sind und eine Nacht im Kurasini bei den Benediktinern unterkamen, ging es am nächsten Tag zu unserem ersten Besuch nach Mtwara.
Mtwara liegt direkt am Indischen Ozean. Hier gibt es zwei Einsatzstellen bei den Erlöserschwestern. Auch wenn hier in diesem Jahr keine Freiwilligen waren, haben uns die Schwestern sehr herzlich empfangen. Schon als wir aus dem kleinen Flughafen gekommen sind, brauchte es nicht lange, bis wir die Schwester entdeckt haben, die uns hier abgeholt hat. Morgens um 7 Uhr kamen wir bei den Schwestern an, es war heiß und schwül und wir wurden direkt mit Gesang und einem leckeren Frühstück begrüßt.
In Mtwara verbrachten wir 2 Tage, lernten viele der Schwestern kennen, haben uns die Einsatzstellen und Unterkünfte der Freiwilligen angeschaut und feierten mit den Schwestern Namenstag.
Weiter ging es nach Hanga. Hanga ist ein Dorf nähe der Großstadt Songea. Hier liegt die Abtei der Missionsbenediktiner. Ein großer Klosterkomplex mit der Klosterkirche, dem Hanga Religious Seminary - einer Jungenschule mit Internat, einem Krankenhaus, einer Berufsschule, Schneiderei, Klosterküche und Werkstätten. Nach einer zwölf stündigen Busfahrt haben uns hier unsere beiden aktuellen Freiwilligen Finn und Ludwig empfangen. Sie zeigten uns das gesamte Gelände und ihre Einsatzstellen in der Berufsschule und der Klosterküche sowie im Labor des Krankenhauses und der Schneiderei und machten uns mit verschiedenen Leuten bekannt, mit denen sie ihre Zeit dort verbringen oder zusammen arbeiten.
Am nächsten Tag besuchten wir die benediktinische Abtei Peramiho. Ebenfalls eine große Anlage mit vielen dazugehörigen Einrichtungen. Hier wird unter Anderem ein sehr großes und modernes Krankenhaus betrieben, sowie viele landwirtschaftliche Projekte. Wir hatten die Möglichkeit, das ganze Gelände zu besichtigen uns mit den Brüdern vor Ort zum Freiwilligendienst auszutauschen. Unsere Freiwilligen Finn und Ludwig waren mit dabei, sodass sie direkt aus der Praxis berichten konnten.
Am selben Tag wurden wir von Fr. Witney Ngahi aus Mbinga abgeholt. Fr. Witney ist neben Fr. Celestine Kapinga für uns der Ansprechpartner für den Freiwilligendienst und die Jugendlichen in unserem Partnerbistum Mbinga. Nach einem Zwischenstopp an der ältesten Kirche des Bistums ging es für uns weiter nach Mbinga zum Bischofsgelände. Hier wohnen neben dem Bischof John Ndimbo auch einige Priester und die Schwestern. Außerdem befindet sich auf dem Gelände eine Primary School, ein Kindergarten, ein Internat für Kinder mit Albinismus, eine Berufs- und eine Computerschule sowie ein Gästehaus. Unsere Freiwillige Johanna unterstützt in der Primary School beim Englisch Unterricht und Jakob unterrichtet am Vormittag in der Computerschule und ist am Nachmittag beim örtlichen Radiosender „Radio Hekima“.
In Mbinga hatten wir einen spannenden Austausch mit ehemaligen und zukünftigen Incoming Freiwilligen über ihren Freiwilligendienst in Deutschland. Themen waren hier z.B. der Verkehr, die Mülltrennung und das Wetter, was für alle eine Umstellung war. Auch die beiden deutschen Freiwilligen berichteten von Dingen, mit denen sie in ihrem Freiwilligendienst konfrontiert sind.
Von Mbinga aus ging es etwa eine Stunde auf holprigen Straßen nach Litembo. Das Dorf Litembo liegt in einer bergigen Region. Auf dem Weg dorthin fuhren wir vorbei an den Kaffeeplantagen, an denen auch der Würzburger Partnerkaffee angebaut wird.
Die Einsatzstelle unserer Freiwilligen Robin und Anna ist das Litembo Hospital. Es ist das wichtigste Krankenhaus in der Diözese Mbinga. Die beiden führten uns durch das Krankenhaus und zeigten uns die Stationen, auf denen sie mitarbeiten.
Außerdem schauten wir uns das LIHETI - Litembo Health Training Institute an, welches im Oktober 2023 eröffnet wurde. Das LIHETI ist ein großes Ausbildungszentrum für verschiedene Gesundheitsberufe.
Den Abschluss unserer dreiwöchigen Reise bildete das Zwischenseminar für sechs Outgoing Freiwillige, die über den BDKJ Würzburg ausgereist sind, sowie für vier Freiwillige, die mit dem Erzbistum Bamberg entsendet wurden. Mit dabei waren auch die beiden Incoming Freiwilligen Aidan und Oliva aus dem Bistum Mbinga. Sie werden ab Sommer 2025 ihren Freiwilligendienst in Würzburg absolvieren. Im Rahmen des Seminars fanden bereits Einführungstage für die Beiden statt. Begleitet wurden wir die ganze Woche von Erick, einem ehemaligen Incoming Freiwilligen.
Das Seminar fand in Mkili, in der Pfarrei von Fr. Silverius statt. Die kleine Gemeinde liegt direkt am Lake Nyassa (Malawisee) und die Menschen hier leben größtenteils vom Fischfang.
Themen auf dem Zwischenseminar waren vor allem die Relfexion der ersten Hälfte des Freiwilligendienstes sowie ein Ausblick auf die kommende Zeit. Außerdem beschäftigten wir uns mit Mentaler Gesundheit, Kinderrechten in Tansania und der Rolle der Frau in Tansania. Hierzu hatten wir einen Austausch mit dem Frauenbund vor Ort. Weitere Highlights des Seminars waren eine Bootstour auf dem Lake Nyassa sowie ein Ausflug zu einem alten riesengroßen Baobab Baum. Weitere Eindrücke von der Seminarwoche gibt es hier: https://bistumwuerzburg.viadesk.com/do/news?id=11440886-6e657773
Den Höhepunkt des Seminars bildete die Abschiedsfeier für unsere Gruppe, die von der Jugend in Mkili organisiert wurde. Es gab selbstgemachtes Pilau (Reis mit Gewürzen), jede Menge Sodadrinks und laute Musik mit ausgelassenen Tänzen.
Am nächsten Tag fuhren wir alle zusammen noch einmal nach Mbinga zurück, um uns dort zu verabschieden und einen Radiobeitrag über den Freiwilligendienst und das Seminar bei Radio Hekima aufzunehmen, bevor am Tag darauf alle Freiwilligen wieder zurück in ihre Einsatzstellen fuhren.
Diese Reise war eine Reise voller wertvoller Erfahrungen und Eindrücke, von denen wir noch lange zehren können. Es war großartig, die Menschen vor Ort kennenzulernen und die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen zu erleben.
Bericht von Marie Huwe - Referentin Weltfreiwilligendienst