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Offene Jugendarbeit geht weiter, aber in veränderter Form

Verantwortliche der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) haben bei Pressegespräch über die Zukunft der Offenen Treffs in Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg sowie generelle Veränderungen informiert

Würzburg (POW) Die Kirchliche Jugendarbeit (kja) der Diözese Würzburg hat die Offene Jugendarbeit neu aufgestellt. Bislang konzentrierte sich diese auf die Treffs „Katakombe“ in Aschaffenburg, „kom,ma“ in Schweinfurt und das „Café Dom@in“ in Würzburg. Was sich warum ändert, haben Annika Herzog, Pädagogische Leitung der kja, sowie Pastoralreferent Bernhard Lutz, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 12. Juni, im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg erläutert.

Warum wurden Änderungen beschlossen?

Entsprechende Überlegungen reichen nach den Worten von Lutz und Herzog schon lange zurück. Bei regelmäßigen Evaluationen seien verschiedene Veränderungen aufgefallen: Unter anderem verbringen die Kinder und Jugendlichen lehrplanbedingt im Durchschnitt heute mehr Zeit in der Schule. Zudem würden jugendkulturelle Veranstaltungen, die als Initiativen von Jugendlichen entstanden sind, mittlerweile vor allem von Erwachsenen besucht und vorbereitet. „Das gilt zum Beispiel für das Metal-Festival im Innenhof des Kilianeums“, erklärt Herzog. Bemängelt worden sei zudem vonseiten der Pfarreien und Pastoralen Räume, dass es keinen Kontakt mit den Offenen Treffs gebe. Umgekehrt hätten die kommunalen Jugendämter zurückgemeldet, dass Kirche beispielsweise mit der Hausaufgabenbetreuung ein wichtiges Angebot übernommen und auch größtenteils finanziert habe. „Außerdem haben wir immer wieder Nachfragen nach ‚Ferienbetreuung mit Inhalt‘, also zum Beispiel Zeltlagern oder künstlerischen Angeboten, und nach konkreter Unterstützung bei Jugendarbeit vor Ort aus verschiedenen Bereichen der Diözese bekommen“, sagte Herzog. Zudem seien bislang die Ressourcen im Bereich Offene Jugendarbeit nur einer vergleichsweise kleinen Gruppe von Jugendlichen an den Standorten Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg zugutegekommen.

Geht es bei den Änderungen um Sparmaßnahmen?

Bereits 2020 sei aufgrund der oben erwähnten Evaluierungen die Grundsatzentscheidung gefallen, das Angebot neu und bedarfsorientiert aufzustellen. Bewusst sei während der Coronapandemie keine Entscheidung getroffen worden, sondern das Angebot zunächst bestmöglich fortgeführt worden. Mit der Zeit sei jedoch deutlich geworden, dass sich die kja klar positionieren müsse, damit bei den bestehenden Offenen Treffs mögliche andere Träger aktiv werden. Nach dieser Positionierung wurden ab dem Sommer 2023 intensive Gespräche mit verschiedenen Akteuren geführt. Der Zeitplan sei aber mehrfach verlängert worden, weil sich herausstellte, dass die Gespräche mit den Pastoralen Räumen und den Jugendämtern mehr Zeit benötigten als ursprünglich geplant.

Wie sieht die Zukunft der Offenen Jugendarbeit allgemein aus?

„Es geht unter anderem darum, die Beratung und Unterstützung von Offener Kirchlicher Jugendarbeit auch über die bisherigen drei Standorte hinaus auszubauen“, erklärte Lutz. Ausgewählte bestehende Angebote in Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg wie Veranstaltungen in den Schulferien und medienpädagogische Kurse sollen fortgeführt werden. „Offene Jugendarbeit wird weiterhin eine Aufgabe für die kja sein, allerdings in veränderter Form und mit weiteren Akteuren“, sagte Herzog. Die drei regionalen Fachstellen für Kirchliche Jugendarbeit werden offene und niederschwellige Angebote in den Pastoralen Räumen unterstützen, besonders bei Aufbau und Weiterentwicklung. Zudem werden diese niederschwellige Projekte zusammen mit den Pastoralen Räumen durchführen, unter anderem in den Schulferien. „Sie unterstützen außerdem das Vernetzen kirchlicher Akteure in der Offenen Jugendarbeit.“ Personell werden die drei Fachstellen dafür jeweils durch eine(n) Erzieher(in) in Vollzeit sowie Verwaltungsunterstützung verstärkt.

Wie sieht die Offene Jugendarbeit in den drei Regionen des Bistums ab Herbst konkret aus?

In der Region Mainfranken (Stadt und Landkreis Würzburg, Landkreis Kitzingen, Landkreis Main-Spessart) liegt künftig der Schwerpunkt auf Medienpädagogik, Inklusion und Ferienangeboten. Es werden medienpädagogische Angebote mit Unterstützung der Stadt Würzburg und in Zusammenarbeit mit Akteuren wie dem Medienfachtag Würzburger Mittelschulen, durch Elternabende sowie den Aufbau eines medienpädagogischen Netzwerks fortgeführt. Ebenso wird das Dunkelcafé im Kilianeum, bei dem Besucherinnen und Besucher für kurze Zeit in die Lebenswelt von Blinden eintauchen, als Angebot der Offenen Behindertenarbeit fortbestehen. Ein Erzieher mit Sitz im Würzburger Kilianeum ist für die 13 Pastoralen Räume der Region ansprechbar. Das „Café Dom@in“ als Offener Treff mit pädagogischer Betreuung ist seit Pfingsten geschlossen, die Räume stehen weiter für die Jugendarbeit zur Verfügung.

In der Region Main-Rhön (Stadt und Landkreis Schweinfurt, Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge) wird es vor allem um Offene Angebote in den ländlichen Räumen und in der Stadt gehen. Dabei liegt der besondere Fokus auf Unterstützungsangeboten für die Dekanate Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie Haßberge. Ein Erzieher mit Sitz in Bad Kissingen ist ab September für die 18 Pastoralen Räume in den Dekanaten Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge ansprechbar. „Möglicherweise kommt noch eine halbe Erzieherstelle hinzu“, sagte Herzog. Die Gespräche zur Zukunft des „kom,ma“ sind noch nicht abgeschlossen. „Es gibt in Schweinfurt das gemeinsame Anliegen von Kirche und Stadt, dieses Angebot zu erhalten, betonte Lutz.

In der Region Untermain (Stadt und Landkreis Aschaffenburg und Landkreis Miltenberg) setzt die kja auf bewährte Veranstaltungen und Räume für die Kirchliche Jugendarbeit. Ferienangebote wie „Sommer, Sonne, Ferientage“ in Kooperation mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Raum Aschaffenburg sowie der Evangelischen Jugend Untermain sollen ebenso fortgeführt werden wie Workshops und andere Projekte, zum Beispiel im Bereich Kreatives. Im Aschaffenburger Martinushaus wird eine Anlaufstelle mit Räumen für die Kirchliche Jugendarbeit erhalten, die von der kja Untermain für Angebote und Veranstaltungen genutzt werden kann. Andere (kirchliche) Träger werden die bestehenden Angebote im Bereich Offene Jugendarbeit und Ferienprogramme ergänzen. Eine Erzieherin, die bislang in der „Katakombe“ tätig war, ist ab Herbst für die zwölf Pastoralen Räume in den Dekanaten Miltenberg und Aschaffenburg ansprechbar. Der Offene Treff in der Katakombe, aktuell zweimal wöchentlich geöffnet, endet spätestens im Herbst, „wenn sich kein Träger findet, der die Betreuung und Verantwortung übernimmt“.

mh (POW)

(2524/0630; E-Mail voraus)

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