
Hammelburg
Kirchen & Räume
Die Stadtpfarrkirche von Hammelburg ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Er verkündete: „Bereitet dem Herrn den Weg“ (Matthäus-Evangelium, Kapitel 3, Vers 3). Damit stellte er nicht sich in den Mittelpunkt, sondern führte die Menschen hin zu Jesus Christus. Schon 716 dürfte es in Hammelburg eine christliche Gemeinde gegeben haben. Der Grundstein der heutigen Kirche wurde 1389 gelegt und ihr Bau 1461 vollendet. 1957 wurde sie um 16 Meter nach Westen verlängert.
Kurze Geschichte der Hammelburger Stadtpfarrkirche
- 1389 Baubeginn der jetzigen Kirche
- 1461 Vollendung der Kirche unter Fürstabt Reinhard von Weilnau
- 1524 Annahme des Protestantismus in Hammelburg
- 1576 Fürstbischof Julius Echter nötigt Fürstabt Balthasar von Dernbach, auf die Regierung des Stiftes Fulda zu verzichten - "Hammelburger Handlungen"
- 1603 Rückkehr zum alten Glauben auf Befehl von Kaiser Rudolph II.
- 1620 Erneuerung des Kircheninneren
- 1656 Barocke Innenausstattung der Kirche - Es werden 7 Nebenaltäre erwähnt.
- 1803 Auflösung des Klosters Fulda
- 1816 Hammelburg kommt zu Bayern.
- 1854 Großer Stadtbrand: 303 Hauptgebäude, 370 Nebengebäude werden zerstört. Von der Kirche brennen die Turmspitze und ein Teil des Kirchendaches ab. Die Glocken schmelzen.
- 1889 Erneuerung der Inneneinrichtung im neugotischen Stil der Zeit
- 1945 Durch eine Bombe werden die farbigen Chorfenster und ein Teil des Hochaltars zerstört.
- 1950 Innenrenovierung und Entfernen der neugotischen Einrichtung
- 1957 Verlängerung der Pfarrkirche um 16 Meter nach Westen (mit Orgelempore)
- 1968 Umgestaltung des Altarraumes
- 1990 Außenrenovierung mit Verankerung wegen Bodensenkungen
- 1992 Innenrenovierung
- 1993 Einbau der neuen Altäre unter Verwendung von vorhandenen Teilen; Aufstellen der neuen, eingens für die Hammelburger Stadtpfarrkirche konzipierten Klais-Orgel (Foto siehe unten), Besonderheiten: ein per Registerzug ausfahrbarenr "Hammelkopf" und ein Register "Trautles-Regal", dessen Pfeifenoptik einer Weinrebe nachempfunden wurde

Oskar-Röll-Platz 4
neben dem Haupteingang der Stadtpfarrkirche
97762 Hammelburg
Vor der Verlängerung der Kirche 1957 stand die Kapelle direkt neben dem Haupteingang.
(Foto: Markus Waite)

Eine Kapelle im 1343 bestehenden Bürgerspital existiert nachweislich bereits 1404. Beim Stadtbrand vom 25. Apirl 1854 wird das Hospital mit der Kapelle bis auf die Grundmauern zerstört. Der Wiederaufbau der Kirche in neugotischem Stil erfolgt durch Baumeister Gleißner bis 1861. Letzte Renovierungsmaßnahmen: Innenrenovierung mit Umgestaltung des Chorraumes 1970. Die Benediktion des neuen, von Bildhauer Georg Ruppert, Hammelburg, geschaffenen Muschelkalk-Altares erfolgt 1970 durch Dekan Oskar Röll. Außenrenovierung unter Leitung des Hammelburger Stadtbaumeisters Adolf Weibel 1982. Erneute Innenrenovierung 1988.
(Foto: Markus Waite)

Adresse:
Ofenthaler Weg 20, Hammelburg

Kloster Altstadt
Am Schlossberg 3
Kontakt
Bayerische Musikakademie
oder Pfarrbüro Hammelburg
Das Kloster Altstadt wurde am 19. Juli 1649 durch den Fürstabt Joachim Grafeneck von Fulda gegründet. Im Jahr 1664 wurde der Bau des Konventes abgeschlossen und 1670 konnte die Klosterkirche eingeweiht werden. Nur 28 Jahre zählte die Kirche als sie am 18. Dezember 1698 durch einen Blitzschlag in Brand gesetzt niederbrannte. Rasch wurde eine neue Kirche errichtet. Bereits am Annatag 1700 konnte die heutige Kirche durch den Mainzer Weihbischof in Erfurt, Jakobus Sennft eingeweiht werden.
Abwechslungsreich ist auch die Geschichte der Provinzzugehörigkeit des Klosters Altstadt. Ursprünglich von der Thüringischen Provinz gegründet, wurde es 1826 der Bayerischen Ordensprovinz eingegliedert. Mit der Gründung einer Fränkischen Franziskanerprovinz 1828 wurde das Hammelburger Kloster Teil dieser Provinz um 1836 wieder von der bayerischen Provinz übernommen zu werden. Zuletzt ging diese in der deutschen Ordensprovinz auf.
Beispielhaft ist auch die Geschichte der Aufgabenstellungen des Klosters Altstadt. War in den Jahren 1926 - 1971 in den Klostergebäuden eine Knabenseminar der Franziskaner untergebracht, beherbergte es 1971 - 1976 eine Polizeischule. Seit 1980 nützt nun die Bayerische Musikakademie die Räume des Kloster Altstadt.
Am 23. November 2014 wurden die drei letzten Franziskaner aus Hammelburg verabschiedet; das Kloster wurde eine Woche später geschlossen.
Klosterkirche geöffnet
in der Regel montags bis freitags, tagsüber
Anfragen zu Besichtigungen und Konzerten:
Bayerische Musikakademie
(Foto: Markus Waite)

Der Kapellenkreuzweg ...
... am Saalecker Berg ist ein künstlerisch wertvolles Kulturgut aus dem Jahr 1733, angelegt von den Franziskanern und geschaffen vom Hammelburger Bildhauer Johann Jakob Faulstieg und Frater Wenzeslaus Marx. Nach dem 1710 am Kreuzberg errichteten Kapellenkreuzweg ist der Hammelburger der zweite im süddeutschen Raum.
Nach einer Generalsanierung 1994 - 1996 ermöglichte ein Wartungsvertrag mit einem Restaurator Pflege- und Unterhaltsarbeiten, die dem weiteren Verfall vorbeugten. Spenden aus der Bevölkerung und Zuschüsse finanzieren seit 2003 die notwendigen Arbeiten. Große Verdienste um den Erhalt des Kreuzwegs hat sich Reiner Baden erworben.

Am Steinthal 1
97762 Hammelburg
Eine Legende über die Entstehung der Kapelle erzählt vom Müller der Hammelburger Herrenmühle, der auf einem Riitt durch das Steinthal einen "Blutsturz" erlitten habe. Aus Dankbarkeit für seine Rettung aus Todesgefahr habe er 1716 ein "Heiligenhäuschen" mit einer Marienstatue errichtet. Die heutige Kapelle entstand 1739 - 1742. Damit nahm die Wallfahrt ins Steinthal einen kräftigen Aufschwung. Die Seelsorge übernahmen die Franziskaner aus dem nahe gelegenen Kloster Altstadt. 1761 entstand eine Vorhalle. 1956 wurde der Platz vor der Kapelle mit Freialtar und Kanzel (aus dem Jahr 1890) angelegt. Nach einem Brand und umfassender Renovierung 1997/98 weihte Weihbischof Helmut Bauer die Kapelle wieder ein.
Wichtige Anlaufstelle für Pilger*innen und Beter*innen ist das "Gnadenbild", eine farbige Sandsteinfigur, die heute in einer Nische im Vorraum steht.
Das Votivbild am rechten Seitenaltar stellt die o.g. Legende dar..Mit diesen und zahlreichen weiteren Darstellungen aus dem Leben Maras ist die Kapelle ein bekannter Andachtsort für die Menschen im Saaletal. Auch viele Ehepaare haben sich hier schon getraut.
Neben vielen Besuchen von Einzelnen und Gruppen führen verschiedene Prozessionen aus Hammelburg und Pfaffenhausen ins Steinthal, seit dem Doppeljubiläum 1.300 Jahre Stadt Hammelburg und 300 Jahre Steintahl-Wallfahrt 2016 auch eine "Stern(e)-Wallfahrt" unserer Pfarreingemeinschaft von den dazu gehörenden Dörfern und der Herrenmühle in der Stadt aus.
Mehr Infos auf der Seite „Wallfahrten im Bistum Würzburg” Dort auch zahlreiche weitere Fotos.
(Foto: Angelika Silberbach)

Adresse: Friedhofstraße 3, Hammelburg
(Foto der Friedhofskapelle: Barbara Oschmann)

Adresse: Karlsbader Straße 1
Von-Hess-Str. 10
97762 Hammelburg
Zugang auch von der Kirche, Oskar-Röll-Platz, aus
Das Pfarrzentrum kann das ganze Jahr über genutzt und auch gemietet werden, außer für ca. 4 Wochen ab Mitte August.
Infos, Kostenanfragen und Buchungen
- Pfarrbüro Hammelburg
dienstags, mittwochs und donnerstags
zu den Öffnungszeiten - Hausmeister Michael Brendan, Telefon 09732 2018 oder 7830540
Faltblatt mit den wichtigsten Infos (Räume, Ausstattung, Miete, usw.)
Eine Pfarrgemeinde besteht aus Menschen. Viele von ihnen organisieren sich in Gruppen und brauchen Räume zur Begegnung. Das machen wir in unserem Pfarrzentrum möglich, das 2009 durch Umbau und Erweiterung des denkmalgeschützten ehemaligen Gefängnisses entstanden ist. Gleichzeitig ist das Pfarrzentrum ein Treffpunkt für alle Hammelburger*innen, unsere Pfarreiengemeinschaft und Christ*innen aus der Region.
Unser Pfarrzentrum haben wir 2021 nach dem früheren, verdienten Pfarrer von Hammelburg Johannes Martin, benannt:
Johannes-Martin-Haus. Kath. Pfarrzentrum Hammelburg
In unserem Haus stehen u.a. zur Verfügung:
- Großer Saal für bis zu 195 Personen, mit Bühne, in 2 Räume teilbar
Veranstaltungstechnik: Großleinwand und Beamer, Lautsprecheranlage
Mobiles Piano im Erdgeschoss - Große Terasse und Freifläche
- Große, funktionell ausgestattete Küche mit Kaffemaschine für Großbetrieb, Gläserspülmaschine
- Weitere Räume für Gruppen in verschiedenen Größen auf 2 Etagen, u.a. eigens für Jugendliche
Leinwand und Beamer in 2 Gruppenräumen
Klavier in einem Gruppenraum - Teeküche im Obergeschoss
- Geschirr und Gläser für die Bewirtung von bis zu 150 Gästen
Getränke auf Lager
Stehtische und Hussen - Behindertengerechter Zugang im Erdgeschoss
(Foto: Markus Waite)

Adresse:
Von-Hess-Straße 12
97762 Hammelburg
Gartenseite des Vinzenz-Koch-Hauses Hammelburg (Foto: Markus Waite)

Geschichtliches
Oskar Röll, 1948-1984 Pfarrer in Hammelburg (Foto: Archiv Franz Josef Schneider)
1948 bis 1984 Stadtpfarrer von Hammelburg, war er eine prägende Gestalt ihrer kirchlichen und gesellschaftlichen Nachkriegsgeschichte.
- 1908 geboren in Krombach im Kahlgrund
- 1934 Priesterweihe
- 1984 Altersruhesitz in seiner Heimat
- 2001 gestorben in Aschaffenburg

Pfarrer Johannes Martin als junger Kleriker (Foto: Archiv Franz Josef Schneider)
Johannes Ägidius Martin (1873-1943) war 1902-1908 Kaplan in Hammelburg und 1909 bis zu seinem Lebensende 1943 Stadtpfarrer von Hammelburg; zeitweise auch Standortpfarrer des Lagers Hammelburg im Nebenamt, Distriktschulinspektor, Erster Vorsitzender des Bezirkstages Hammelburg und Dekan.
- 1873 geboren in Helmstedt
- 1898 Priesterweihe
- 1908 Ehrenbürger von Hammelburg
- 1908 Militärgeistlicher in Würzburg
- 1909 Ernennung zum Stadtpfarrer von Hammelburg auf dringende Bitte von Bürgermeister und Stadtrat beim Ordinariat Würzburg
- 1931 Ernennung zum Geistlichen Rat
- 1943 gestorben und in seiner Heimat Helmstedt begraben
Mit 2,05 Metern war Pfarrer Martin ein großer Mann und das in vielerlei Hinsicht. Er trug den Spitznamen "Oberbürgermeister", zeigte ein besonderes Interesse für die soziale Situation der Bevölkerung und war ein wesentlicher Förderer des genossenschaftlichen Vereinswesens.
So gründete er 1903 die Darlehnskasse (Raiffeisenbank) und den Obstbauverein, 1904 den Winzerverein (Winzergenossenschaft), 1905 eine landwirtschaftliche Lagerhaus-Genossenschaft; außerdem eine Gewerbe-Innung für Handwerker und einer Baugenossenschaft. 1912 initiierte er den zwölf Jahre dauernden Bau der Bahnlinie Hammelburg - Bad Kissingen.
Er förderte die katholischen Vereine und Verbände, besonders die Jugend. Weiterhin bemühte er sich um die Ausstattung und Erneuerung von Stadtpfarrkirche und Steinthalkapelle sowie die Neuanlage des Friedhofs mit Kreuzweg.
Martins Ansehen gründete auf politischen Erfolg und "moralische Integrität". "Unbeirrt und furchtlos“ (Pfarrchronik) wehrte er sich trotz mancher Repressalien während des "Dritten Reichs" gegen die Nationalsozialisten. So schlug er, als er erfuhr, dass jemand Predigten mitschrieb, eine Erklärung an die Kirchentür, er werde von seinem Hausrecht Gebrauch machen. 13 mal wurde er angeklagt; zu einer rechtskräftigen Verurteilung kam es allerdings nur ein einziges Mal.
Neben unserem Pfarrzentrum erinnern heute die "Johannes-Martin-Siedlung" und ein Gedenkstein hinter der Stadtpfarrkirche an ihn.
Zusammengestellt von Franz Josef Schneider und Bianca Volkert 2020, u.a. aus der Chronik der Pfarrei Hammelburg 1909 - 1945
Unser Pfarrzentrum haben wir 2021 nach ihm benannt: "Johannes-Martin-Haus. Kath. Pfarrzentrum Hammelburg".

Kontakt
Verwaltungsbüro Pastoraler Raum Hammelburg
Pfarrei St. Johannes der Täufer Hammelburg
Oskar-Röll-Platz 3
97762 Hammelburg
E-Mail: pastoraler-raum.hammelburg@bistum-wuerzburg.de
Telefon: 09732 2018
Telefax: 09732 4493
Öffnungszeiten:
Montag 09:00 bis 12:00
Dienstag 09:00 bis 12:00
Mittwoch 09:00 bis 12:00
Donnerstag 09:00 bis 12:00 und 14:00 bis 16:30
Freitag 09:00 bis 12:00